Montag, 17. Juli 2017

Das Dach ist dran

Montag. Spät in's Bett gegangen, kurze Nacht. Kaum sind die Jungs weg, stehe ich auch auf und bin dann bald auf der Baustelle. Viel zu tun gibt es nicht mehr für die Jungs, wir suchen erfolglos noch ein paar verschwundene Teile, das Gerüst lassen wir noch stehen, das kann ich dann später selbst abbauen, eine Tropfleiste auf der Nordseite montieren sie noch und Tauno montiert noch die letzten Fensterrahmen.
Es wird wimmer matschiger und meine Auffahrt ist mittlerweile ein Matschloch. Zum Glück bin ich ja steinreich, also sammle ich unterm Haus Steine zusammen und versuche, den Matsch ein wenig zu befestigen. Meine neue Schaufel gehört allerdings zu den verschwundenen Teilen, so nehme ich halt nur die Hände. Eigentlich gefällt mir mein Pflasterweg, trotzdem denke ich, daß er nicht lange halten wird.

Dann warten wir auf den Autokran. Laut Olav wollte jemand vorbeikommen um zu schauen, ob der Kran bei diesem Untergrund überhaupt arbeiten kann. Ab 13 Uhr sollte dann der Kran da sein. Ich schicke die Jungs zum Essen nach Hause, sie haben nichts mehr zu tun. Gegen 1 Uhr wollen sie wieder kommen. Kurz vor eins kommt ein Auto mit 2 Männern, die die Lage begutachten, diskutieren und nur die Köpfe schütteln. Ich beknie sie, irgendwie zu ermöglichen, daß wir den Torf auf's Dach bekommen. Tja, sie zögern. Auf Nachfrage antworten sie, jemand müsste den Preis akzeptieren und Olav geht nicht an's Telefon. 3000 Kronen für geschätzte 3 Stunden - ja, das kann ich auch akzeptieren. Mein Anhänger muss weg und ein Tisch. In 5 min wollen sie schon wieder da sein - tatsächlich! So schnell kann ich gar nicht Platz machen. Mit Anlauf fährt der LKW meine Auffahrt herauf und verteilt eine große Schlammwelle, aber als er fast oben ist, drehen die Räder durch. Der Fahrer lädt 4 von den tonnenschwerden Torfsäcken hinten auf den LKW, fährt rückwärts wieder hinunter und versucht es nochmal mit Schmackes! Es funktioniert.
Die Spurrillen sind jetzt schon fast 30 cm tief und nud nur wenige Zentimeter vor der Terasse kommt der LKW zum stehen. Wir müssen unter Füße und Reifen etwas unterlegen. Die "normalen" Balken brechen bei dem Gewicht sofort, ein Stück Abfallholz vom Haus hält zwar dem Gewicht stand, wird aber soweit in den Boden gedrückt, daß ich es später nicht mehr heraus bekommen.
Dann geht eigentlich alles ganz schnell. Tauno hat noch schnell eine Schippe aus Holz gebastelt, um den Torf zu verteilen und dann wird Sack für Sack hinaufgehoben, aufgeschnitten und verteilt. Guter Torf aus Andøya! Schon nach 1 1/2 Stunden sind 9 riesige Torfsäcke gleichmäßig auf dem Dach verteilt! Ich hätte das nicht gekonnt. Den 10. Sack lasse ich auf die Seite stellen, den kann ich ja später auf dem Grundstück verteilen. Das Dach sieht sehr schön aus, rund um's Haus stapeln sich aber die Torfabälle. Ich muss sie bestmöglich beiseite kehren, sonst trägt man den Dreck ständig in's Haus. Die Kranmänner freuen sich besonders über das Bargeld - im Nachhinein für 1 1/2 Stunden Arbeit ein stolzer Preis, aber jetzt diskutiere ich deswegen nicht mehr! Ich bin so froh, daß dieses Thema erledigt ist. Mait hat noch den Samen verteilt, den Rest muss jetzt Mutter Natur machen. Ich bin gespannt.
Die Jungs haben ihre Sachen zusammengepackt und sind froh und stolz, daß der Job getan ist. Ich bin auch saufroh - die Beiden haben wirklich sehr gut gearbeitet. In 3 Wochen ein schwieriges Fundament auf Stelzen und ein ganzes Haus aufgestellt inklusive Dachbegrünung? Das ist weiß Gott eine Super Leistung! Jeder von ihnen macht noch ein paar Bildchen von der Hütte und dann fahren sie nach Hause. Am Mittwoch in aller Früh fliegen sie nach Hause.


Ich bleibe und möchte eigentlich noch ein ganzes Stück Fußboden verlegen. Vorher aber baue ich jetzt meine "Werkstatt" auf, d.h. die Säge bekommt endlich einen trockenen Platz, ebenso der Stromgenerator, den ich mir vorsichtshalber zugelegt habe. Torf überall wegkehren. Toilette vom Zelt in's Bad umziehen. Dann ist eigentlich die Lust auf Arbeit vergangen. Plötzlich spüre ich, wie ich total müde werde. Der ganze Körper schmerzt und auch der Kopf ist müde - das Wochenende hat halt doch Nachwirkungen. Na gut, im Schlafzimmer lege ich noch 4 Fußodenbretter, aber als dann ein hindernis kommt und ich mit sägen anfangen müßte, mache auch ich Feierabend. Es gibt noch schnell ein feines Essen von Astrid: Kartoffelbrei, Kjøtboller, Erbsen. Dann bin ich fix und fertig...

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