Dienstag, 18. Juli 2017

Planieren

Ab heute bin ich alleine auf der Baustelle. Fußboden legen ist die jetzt wichtigste Aufgabe. Eigentlich nichts Unmachbares. Aber ich spüre das Alter und die Arthrose; den ganzen Tag auf den Knien rumrutschen, aufstehen, hinknien...das geht gar nicht mehr gut. Folglich schleppt sich das Ergebnis so dahin. Zwischendrin lege ich immer wieder ein Päuschen ein und entspanne auf meiner riesigen Terasse. Auch die Wale entspannen sich - den ganzen Vormittag sind sie immer wieder zu sehen. Allerdings scheinen sie heute nicht ganz so übermütig zu sein, es ist ja auch ziemlich kühl heute.

Bis mittags habe ich erst das Schlafzimmer und den Windfang gemacht. Bei beiden fehlt jedoch noch die letzte Diele. Die muss jeweils zurechtgesägt werden und dafür müßte ich den Generator anwerfen. Das mache ich erst, wenn es sich lohnt und ein paar Sägearbeiten zusammengekommen sind.
Es ist trocken heute und so langsam verschwinden die Pfützen auf meinem Grundstück. Die matschigen tiefen Spuren trocknen etwas an und ich habe die Idee, sie einzuebnen. Mangels Bagger wird Kevin (mein Auto) als Planierraupe mißbraucht. Mit seinen breiten Reifen muss er die Schlammberge platt fahren. Das macht richtig viel Spaß!!! Mit dem Auto durch den Matsch hin- und herkurven.

Aus Harstad erreicht mich die SMS, daß die Glasunterlagplatte für den Ofen angekommen ist. Also fahre ich, wie geplant, am Nachmittag dorthin. Übrige Teile nehme ich mit um sie zurückzugeben. Außerdem kann ich jetzt die ersten Einrichtungsgegenstände kaufen, ganz besonders wichtig: Matratze und Bettzeug. Das Bett wird später drum herum gebaut.
Leider werden nicht alle meine Teile zurückgenommen, insbesondere das große Ofenrohr, denn das war extra bestellt worden. Olav verspricht mir, das anderweitig zu verwenden, er wird es dann mal bei mir abholen. Die fehlenden Brandschutzmauern allerdings erstatten sie mir freundlicherweise zurück, obwohl nicht ganz klar war, ob die geliefert wurden oder nicht - ich habe die Sendung leider nicht sofort kontrolliert. Die ganze Administration ist extrem langwierig weil mal wieder ein neuer Computer installiert wurde, der nicht richtig funktioniert.
Ich brauche noch ein paar Kleinteile, Schrauben, Dachrinnenbürste, 2 Schaufeln usw. An der Kasse lasse ich alles aufschreiben und stelle im Auto fest, daß mir ein sündhaft teurer Garagentoröffner berechnet wurde. Dafür haben sie die 2 Schaufeln vergessen zu berechnen (die neuen Computer?). Den Garagentoröffner reklamiere ich, was auch problemlos zurückgenommen wird... Ich versuche mich auf norwegisch und komme damit ziemlich weit - aber irgendwann ist dann Ende. Ich kapituliere und entschuldige mich für mein miserables norwegisch. Die Kassiererin ist sehr nett und meint: "gar nicht. Für eine Dänin ist dein norwegisch ziemlich gut".

Gegen 8 Uhr abends bin ich wieder in Evenes und fahre direkt zur Hütte, um meine Errungenschaften noch auszuladen. Ich bin ja sooo kaputt - irgendwie ist grade die Luft raus (und die Energie zu Ende). Anneliese kommt vorbei und darf natürlich kurz reinschauen. Die ist wirklich eine Nette! Wir freuen uns beide auf eine gute Nachbarschaft.

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