Montag, 31. Juli 2017

Fünfe grade sein lassen....

 ...ist sicher nicht mein Ding - wer mich kennt, weiß das. Aber heute gebe ich im Kampf gegen die Zeit kurz vor 23 Uhr auf! Ich habe den Schlafboden (26 qm) einmal mit grobem Papier geschliffen und abgekehrt. Jetzt kann ich nicht mehr! Ich wollte unbedingt heute mit der Schleiferei fertig werden, die Sauerei möchte ich nicht nochmal anfangen müssen. Ich beschließe also, der grobe Schliff muss genügen! (zumindest für heut, ob ich morgen dabei bleibe, wird sich ja zeigen)

Wecker klingelt um 6:30 Uhr - ich muss nach Harstad, um eine Schleifmaschine zu besorgen. Eine knappe Stunde Fahrt, um 8 Uhr macht der Geräteverleih auf. Außerdem habe ich noch ein paar Dinge dabei, ich ich zurückgeben oder umtauschen will, z.B. auch den unnützen Generator. Punkt 8 bin ich dort, eine Schleifmaschine steht zufällig schon mitten im Raum. Dennoch dauert es ziemlich lange, bis alles mögliche geklärt ist. Dann der Papierkram - die brauchen meine norwegische Personennummer. Die mir zugeteilte"D-Nummer", mit der ich immerhin ein Grundstück kaufen und ein Bankkonto einrichten konnte, genügt leider nicht! Spinnen die? Eine Maschine ausleihen, selbst wenn ich im Voraus und bar bezahlen würde? Nein! Aber, sie haben eine Idee. Einer der Angestellten leiht die Maschine auf seinen Namen aus, er vertraut mir. Nach ca. einer 3/4 Stunde habe ich dann die schwere Maschine im Auto und klappere noch die anderen Geschäfte ab. Meinen Generator nehmen sie ('noch) nicht zurück, sie wollen erst nocheinmal nach dem Fehler suchen. Aber schnell bitte, nächste Woche muss ich wieder heimfahren.

Für 11 Uhr hat sich Olav (mein Architekt) angesagt. Er ist mit seiner Frau auf der Durchreise in die Ferien und muss das Gebäude inspizieren, um eine Baubanehme durch die Behörden zu bekommen. Kurz vor 11 bin ich wieder zu Hause. Jetzt schon kommt die SMS von Frank Høgås, den ich gestern angefragt hatte, daß er heute kommt, ich aber nicht da sein müsse. Er soll den Kabelkanal graben.

Die Schleifmaschine muss nach oben - das ist eine richtig schwere Profimaschine. Damitt geht die Schleiferei bestimmt ganz schnell - wenn ich nur wüßte, wie ich das Teil heil aus dem Auto und hinauf zu meiner Hütte bekäme. Aber irgendwie helfen mir wieder alle Heiligen - immer kurz vor dem Absturz bekomme ich das Teil die steile Rampe hinauf - geschafft. Nun die norwegische Bedienungsanleitung lesen - da steht, wie man die Maschine zerliegen kann, damit man sie alleine tranportieren kann. Tja - nicht znu spät, denn ich muss ja auch den Schlafboden schleifen. Damit will ich anfangen. Ich baue eine Hilfskontruktion, in der Hoffnung, den Schleifer über einen Galgen hochziehen zu könne. Keine Chance! Selbst das zerlegte Teil wiegt bestimmt seine 50 kg! Das klappt nicht und wird auch nie klappen, ohne daß ein Unglück passiert. Und das brauch ich nicht.

Mitten in meinen Frust hinein, tauchen Olav und seine Frau Elsa auf. Sie bewundern meine Hütte, Olav macht ein paar Bilder. Es gibt ein paar Dinge abzusprechen und dann sind sie schon wieder weg. Auf zum Schleifen! Vorsichtig! So eine Maschine reißt leicht Löcher in den Boden. Aber ich kriege den Bock schon in den Griff. Ja, schnell geht es damit. Auch der zweite Durchgang. Aber die Ecken bleiben ungeschliffen. Auch der Boden unterhalb der Arbeitsplatte und des Waschbeckens, da paßt die Maschine nicht drunter. Hier muss der kleine Handschleifer herhalten. Gestern habe ich ja meinen Staubsauger mit dem feinen Schleifmehl zerstört, heute wird das meiste von der großen Maschine aufgesaugt. Den Kübel muss ich mehrere Male leeren, es kommt ein großer Müllsach voll Holzmehl zustande - wow!

Um 15 Uhr taucht Frank mit seinem Bagger auf. Er hat ein Gerät, das ihm die bereits verlegten Kabel anzeigen soll, so daß er sie nicht beschädigt. Aber das Gerät piepst nicht. Vielleicht, weil auf Kjetils Kabel gar kein Strom ist? Wie auch immer, ich muß weiter schleifen. Ich höre Frank telefonieren, bevor er wirklich den Bagger startet vergeht bestimmt über eine Stunde. Dann baggert er mal kurz und als Kjetil auftaucht, ist er wieder am ratschen. Dennoch scheint er in der kiurzen Zeit schon die Hälfte des Kanals hinbekommen zu haben, wie ich später sehe. Alle Achtung!

Am frühen Abend brauch ich eine Pause. Ich möchte nochmal versuchen, meinen Staubsauger zu retten, dazu brauche ich Pressluft. Jardar hat doch einen Bauernhof? Da gibt es bestimmt einen Kompressor! Also fahre ich da mal hin. Ich teste gleich mein norwegisch, obwohl Jardar und Viole gut englisch sprechen. Es wird auch sofort bemerkt, daß ich Fortschritte gemacht habe. Ja, ienen Kompressor hat er, aber mit einer Pistole sieht es schlecht aus. Also nehmen wir ein Teil der Lackpistole, das geht auch. Danke Jardar! Zum Abschied klönen wir noch ein wenig. Der Sohnemann hat ganz viele Rentier-Abwurfstangen gefunden und gesammelt und will daraus jetzt eine Lampe basteln. Die Eltern sehen neugierig zu. Viel Erfolg!

Mein Ehrgeiz möchte heute noch die ganze Schleiferei beenden, also greife ich jetzt den Schlafboden an. In Gedanken habe ich mich darauf eingestellt, heute auch noch zu ölen, und wenn es bis Mitternacht dauert. Mit der kleinen Handmaschine geht Stunde für Stinde in's Land und irgendwie geht es nicht voran. Wie gesagt, gegen 11 Uhr gebe ich mich geschlagen! Morgen muss ich um 8 Uhr wieder in Harstadt sein....

Wetter? Ach ja, das gab's heute auch - glaub ich. Hab's kaum bemerkt. War glaube ich trocken und meist sonnig.

Als ob ich gerüfen wurde - als ich auf die Terrasse trete und das sonderbare Licht bewundere, bemerke ich einen Regenbogen. Schnell den Foto her. 1 Minute später fängt es an zu tröpfeln und der schöne farbige Bogen ist verschwunden.
Ich verschwinde auch - in's Schlafzimmer. Dort ist der letzte Platz, an dem ich grade noch den Blog schreiben könnte - wenn es nicht schon so dunkel wäre. Das Zimmer ist dunkel, der Berg vor dem Fenster läßt nicht gerade viel Licht herein und die Sonne geht jetzt tatsächlich auch shon wieder unter.  Ich bin immer versucht, das imaginäte Licht einzuschalten. Aber heute geht es nicht mehr ohne Licht, da muss ich eine Taschenlampe herauskramen.
Bis später...

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